Fraunhofer IDMT entwickelt akustische Hustenerkennung im Auftrag von Boehringer Ingelheim

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Oldenburg. Wie ein Husten klingt, kann einen ersten Hinweis darauf geben, welche Therapie zur Behandlung geeignet ist. Im Auftrag von Boehringer Ingelheim haben Wissenschaftler der Oldenburger Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT eine App entwickelt, die Hustengeräusche analysiert und eine Einschätzung gibt, ob es sich um einen trockenen Reizhusten oder einen produktiven Husten handelt. Die kostenfreie App ist unter dem Namen »Silometer Husten-Tester-App« für iPhone und Android erhältlich.

Vor drei Jahren hatten die Oldenburger Experten für akustische Ereigniserkennung bereits die sogenannte Husten-Hotline (Silometer) für Boehringer Ingelheim eingerichtet, die bisher mehr als 100.000 Mal angerufen wurde. Auch wenn der Hustentest am Telefon eine Diagnose durch einen Arzt oder die Beratung in einer Apotheke nicht ersetzen kann, gibt das Testergebnis einen ersten Hinweis darauf, welche Art der Behandlung sinnvoll sein kann. Als Anbieter von Hustenmedikamenten möchte Boehringer Ingelheim mit dem Silometer zur Sensibilisierung für die verschiedenen Hustenarten beitragen. In einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des Unternehmens haben fast 60% der Befragten angegeben, den Unterschied zwischen den Hustenarten und der jeweils geeigneten Behandlungsmöglichkeiten nicht zu kennen. Aufgrund der großen Resonanz auf die Service-Hotline entschied sich Boehringer Ingelheim, den Husten-Tester nun auch als App anzubieten.

Das computerbasierte Erkennen von Sprache und akustischen Ereignissen ist ein Forschungsgebiet der Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT. Die Wissenschaftler entwickeln u.a. Systeme zum automatischen Erkennen von Notsituationen in der Pflege oder in öffentlichen Räumen. Weitere Anwendungsfelder sind die Sprachsteuerung in der Mensch-Maschine-Interaktion und die akustische Überwachung von industriellen Fertigungsprozessen.

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