Auf Burg Scharfenstein wird Geschichte spielend erlebbar

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Wie schafft man es, mehr Besucher an einen historischen Ort zu locken wenn es sich dabei nicht gerade um Stonehenge oder die Akropolis handelt? Und wie kann man dabei sinnvoll auf neue Medientechnologien zurückgreifen? Diese Frage haben sich die Betreiber der Burg Scharfenstein im thüringischen Eichsfeld gestellt und die Spiele-Experten des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT ins Boot geholt. Gemeinsam haben Sie ein Konzept entwickelt, wie man am Beispiel der Burg Scharfenstein historische Wahrheit mit spielerischer Fiktion zu einem neuen Besuchererlebnis verknüpfen kann.

© Fraunhofer IDMT
Mit der App »Scharfenstein Abenteuer Geschichte« erlebt der Nutzer eine Episode aus der Vergangenheit der Burg Scharfenstein.

Augmented Reality bedeutet so viel wie Erweiterte Realität – eine Vermischung von realer und virtueller Welt. Genau dies haben der Experte für Spieleentwicklung, Prof. Klaus Peter Jantke, und seine Kollegen vom Fraunhofer IDMT für die Burg Scharfenstein realisiert. Reale Objekte werden mit digitalen Informationen erweitert und verknüpft. Der erste umgesetzte Baustein der Konzeptstudie ist ein kleines digitales Spiel, mit dem ein Teil der Geschichte der Burg erleb- und vor allem spielbar wird. Maßstabsgetreu wurde hierfür zunächst die Burg Scharfenstein nachmodelliert. Mithilfe der App »Scharfenstein Abenteuer Geschichte« kann man so bereits zu Hause die historischen Mauern umkreisen. Will der Spieler mehr erleben, macht er sich auf den Weg  zur realen Burg Scharfenstein im Eichsfeld.

Hier braucht der Besucher der Eichsfelder Sehenswürdigkeit dann sein iPad und das digitale Spiel, das ab sofort kostenlos im iTunes App Store heruntergeladen werden kann.

Wie funktioniert das Ganze?
Steht man im Innenhof der Burg Scharfenstein und scannt mit seiner iPad-Kamera die Fassade der Kernburg, dann beginnt – sobald man das virtuelle »Einstiegsfenster« gefunden hat – ein kleines Abenteuer. Die Besucher werden eingeladen, in den Kerker der Burg hinabzusteigen, um dort eine Episode aus der Vergangenheit der Burg zu erleben. »Die reale Welt wird zum Spielbrett und die Besucher können im Spiel den Lauf der Geschichte beeinflussen«, erklärt Jantke.

»Nachdem wir uns mit der Burg und deren Historie im Rahmen unserer Konzeptstudie sehr intensiv beschäftigt haben, hat sich sehr schnell herauskristallisiert, dass es ganz viele interessante Ecken und Winkel in der Burg gibt, die es lohnt, spielerisch-virtuell aufzubereiten und mit historischen Fakten zu verbinden«, erklärt der Experte für Spieleforschung weiter.

Gerd Reinhardt ist Bürgermeister von Leinefelde-Worbis und Initiator des Projekts. Er begleitete das Projekt von Anfang an: »Ich sehe in dem neuen Konzept zur multimedialen Auseinandersetzung mit der Geschichte von Burg Scharfenstein ganz großes Potenzial, um unsere Besucher zu begeistern. Die Umsetzung des ersten Spielmoduls ist für uns ein weiterer Schritt in Richtung moderne Erlebnisburg«.

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