Ilmenau

Fraunhofer IDMT pflanzt zum 20. Institutsjubiläum gemeinsam mit dem Bündnis Holz-21-regio 1000 Bäume

Rückschau /

Das Ilmenauer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen mit einer besonders nachhaltigen Initiative. Über 80 geladene Gäste, Bündnispartner und Mitarbeitende des Forschungsinstituts griffen am gestrigen Mittwoch, dem 17. April 2024, zu Pflanzhacke und Arbeitshandschuhen. Unter dem Motto »Klimaneutral im Jubiläumsjahr« setzten sie gemeinsam 1000 Douglasien in den Thüringer Waldboden.

Douglasien-Setzling vor Jubiläumsbanner des Fraunhofer IDMT
© Fraunhofer IDMT
Die Baumpflanzaktion entstand auf Initiative der Mitarbeitenden des Fraunhofer IDMT im Jubiläumsjahr.
Professor Alfred Pecher, Kuratoriumsvorsitzender des Fraunhofer IDMT und Leiter im Bereich Forschung und Entwicklung bei Schaeffler Technologies AG & Co. KG;  Professor Raoul Klingner, Direktor Forschung Fraunhofer-Gesellschaft; Professor Gunther Notni, TU Ilmenau; Daniel Schultheiß, Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau; Professor Joachim Bös, Institutsleiter Fraunhofer IDMT; Bodo Ramelow, Thüringer Ministerpräsident; Professor Erik Findeisen, FH Erfurt mit Roboterhund beim Baumpflanzen.
© Fraunhofer IDMT
Die Pflanzaktion wurde unter anderem unterstützt durch (v.l.): Professor Alfred Pecher, Kuratoriumsvorsitzender des Fraunhofer IDMT und Leiter im Bereich Forschung und Entwicklung bei Schaeffler Technologies AG & Co. KG; Professor Raoul Klingner, Direktor Forschung Fraunhofer-Gesellschaft; Professor Gunther Notni, TU Ilmenau; Daniel Schultheiß, Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau; Professor Joachim Bös, Institutsleiter Fraunhofer IDMT; Bodo Ramelow, Thüringer Ministerpräsident; Professor Erik Findeisen, FH Erfurt.
Bodo Ramelow (li.) und Institutsleiter Joachim Bös pflanzen mit Roboterhund Bäume.
© Fraunhofer IDMT
Bodo Ramelow (li.) und Institutsleiter Joachim Bös arbeiteten fleißig daran, gemeinsam ein Stück Zukunftswald zu gestalten.

Zur hochkarätig besetzten Veranstaltung begrüßte Institutsleiter Professor Joachim Bös gestern unter anderem den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, den Direktor Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft, Professor Raoul Klingner, den ersten Beigeordneten des Ilm-Kreises, Kay Tischer, und den Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau, Daniel Schultheiß. 

»Die Idee der Baumpflanzaktion kam von unseren Mitarbeitenden.«, erklärt Institutsleiter Joachim Bös. »Mit der Baumpflanzaktion wollen wir symbolisch den CO2-Ausstoß des Instituts für ein Jahr ausgleichen. Und wir möchten unseren Beitrag leisten, den Thüringer Wald wieder aufzuforsten. Umso schöner, dass wir für unsere Veranstaltung das Bündnis Holz-21-regio als Partner gewinnen konnten und sie sogar 300 Setzlinge für die Jubiläumsaktion des Fraunhofer IDMT beigesteuert haben«. 

Das Fraunhofer IDMT ist Mitglied im regionalen Bündnis Holz-21-regio, das federführend durch die FH Erfurt und die TU Ilmenau initiiert wurde. Das Bündnis setzt sich für den klimaresilienten Waldumbau und die nachhaltige Nutzung, Verarbeitung und Verwertung regionaler Holzressourcen ein. 

 

Thüringens Ministerpräsident und Fraunhofer-Direktor Forschung eröffnen Baumpflanzaktion

Eröffnet wurde der gemeinsame Nachmittag vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Er betonte in seiner Rede: »Dass das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis in unvergleichlicher Art und Weise beherrscht, wurde schon immer vermutet. Jetzt können alle sicher sein: Mit der Baumpflanzaktion zum 20-jährigen Institutsjubiläum leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IDMT auch ganz praktisch einen unschätzbaren Beitrag für die Erhaltung unseres Thüringer Waldes. Die nun gemeinsam mit den Profis von Holz-21-regio angestoßene Setzung von 1000 Douglasien ist ein buchstäblich wachsender Beweis einer fruchtbaren Partnerschaft.«

Professor Raoul Klingner kam als Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft zur Baumpflanzaktion. Er freute sich ganz besonders über das Jubiläumsevent als einen weiteren wichtigen Schritt von Fraunhofer auf dem Weg, zu einer klimaneutralen Forschungseinrichtung zu werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft will weitgehend emissionsfrei werden und ihren Energieverbrauch deutlich reduzieren. »Das ist ein hehres Ziel«, so Klingner in seinem Grußwort, »denn Forschung ist sehr energieintensiv. Fraunhofer will mittelfristig keine klimawirksamen Treibhausgasemissionen mehr verursachen und verbleibende Emissionen wollen wir durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Deswegen freue ich mich über jeden Baum, den Fraunhofer-Mitarbeitende pflanzen. So kommen wir unserem Ziel der Klimaneutralität immer ein Stück näher.«

 

Modellregion Thüringer Wald: Neue Verwertungskonzepte für den Rohstoff Holz umsetzen

Holz-21-regio-Bündnissprecher Professor Erik Findeisen von der FH Erfurt zeigte in seinem Vortrag die Chancen für Thüringen auf, die aus dem Bündnis erwachsen: »Die schlimmen Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Thüringer Wald zeigen die Notwendigkeit für ein zukunftsgerichtetes Handeln. Wir wollen die Ideen der Bürger im Thüringer Wald nutzen, um neue klimafreundliche Wirtschafts- und Verwertungskonzepte für den regionalen Rohstoff Holz zu entwickeln. Zugleich betonte er gegenüber Ministerpräsident Bodo Ramelow, dass eine über Parteigrenzen hinweg erfolgreiche Zusammenarbeit beim Thema Waldumbau auch die innovative Holzverwendung in regionalen Wertschöpfungsketten einschließen muss. Nur so kann sich der Thüringer Wald zu einer europäische Modellregion mit spezifischen Alleinstellungsmerkmalen entwickeln. Dabei sei Schnelligkeit gefragt, um im Innovationswettbewerb mit anderen Ländern nicht abgehängt zu werden. 

 

Robotik und Künstliche Intelligenz für den Wald von morgen

Einen besonderen Helfer brachte Professor Gunther Notni, stellvertretender Bündnissprecher Holz-21-regio, zur Baumpflanzaktion mit. Notni ist Professor für Qualitätssicherung und industrielle Bildverarbeitung an der TU Ilmenau und arbeitet am Fraunhofer IOF in Jena im Bereich Mensch-Roboter-Kollaboration. Gemeinsam mit seinem Entwicklerteam hat er im Rahmen eines Holz-21-regio-Forschungsprojekts den Prototypen eines Pflanzroboters entwickelt. Der soll bei Aufforstungsaktionen in unwegsamem Gelände unterstützen und Forstarbeitenden einfache mechanische Arbeiten im Wald abnehmen. 

Welchen Beitrag kann eigentlich ein Forschungsinstitut für Akustik und Künstliche Intelligenz leisten, wenn es um den Schutz von Flora und Fauna geht? Genau diese Frage stellte Institutsleiter Joachim Bös den anwesenden Gästen und erklärte in seinem Impulsvortrag, warum das Fraunhofer IDMT Mitglied im Bündnis Holz-21-regio ist: »In aktuellen Projekten arbeiten unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Frage, wie Künstliche Intelligenz im Bereich der Bio- und Ökoakustik bei drängenden Problemen rund um Umwelt- und Naturschutz und Biodiversität helfen kann. So wollen wir zum Beispiel die Intensität und Dauer von Regenfällen akustisch auswerten, Waldbrände orten oder die Populationen von Vögeln, Fledermäusen oder Insekten akustisch analysieren und kontrollieren.«

 

1000 Setzlinge in Rekordzeit gepflanzt

Nach den kurzweiligen Vorträgen zu aktuellen Forschungsprojekten rund um den Thüringer Wald und den KI-basierten Natur- und Artenschutz startete unter Anleitung von Revierförster Matthias Wetzel die Baumpflanzaktion. Dabei leisteten die Gäste und Mitarbeitenden ganze Arbeit, und schon nach einer guten Stunde waren die Setzlinge in den Boden gebracht. Die fleißige Arbeit auf der Pflanzfläche wurde im Anschluss mit einer leckeren Thüringer Bratwurst belohnt – wie es sich im Thüringer Wald nun mal gehört. 

Wir danken allen Gästen und Mitarbeitenden für diese tolle gemeinsame Aktion und freuen uns, einen kleinen Beitrag zur Aufforstung des Thüringer Walds geleistet zu haben. 

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