Oldenburg  /  16. September 2023

Fraunhofer IDMT präsentiert Lösungen für mobiles Schlafmonitoring auf dem Patientenkongress für Schlafstörungen

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des »Arbeitskreises Schlafapnoe Niedersächsischer Selbsthilfegruppen e.V.« veranstaltet der Verein den Patientenkongress Schlafstörungen. Der Oldenburger Institutsteil des Fraunhofer IDMT stellt auf dem Kongress am 16. September sein anwendungsspezifisches Leistungsportfolio vor. Treffen Sie unsere Expertinnen und Experten vor Ort und informieren Sie sich über die Forschung an diskreten und komfortablen Sensorsysteme, die ein Schlafmonitoring außerhalb des Schlaflabors ermöglichen.

© Fraunhofer IDMT/Anika Bödecker
© Fraunhofer IDMT/Anika Bödecker

Kontaktloses Atemmonitoring mit Radartechnologie

Langfristig schlechter Schlaf ist ein ernstzunehmendes Problem. Durch ihn erhöht sich u. a. das Risiko für Tagesschläfrigkeit. Das ist vor allem bei atembezogenen Schlafproblemen der Fall, wie bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die mit einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege einhergeht. Hierbei kann eine Überwachung der Atmung im Schlaf entscheidend sein. Auch im Krankenhaus und in der Pflege kann durch die kontinuierliche Überwachung von Atemparametern eine Verschlechterung des Patientenzustands frühzeitig erkannt werden. Aufgrund des hohen Aufwands ist das jedoch nicht immer möglich. Die direkt am Körper zu tragende Sensorik wird darüber hinaus oftmals als störend empfunden.

Die Expertinnen und Experten am Fraunhofer IDMT in Oldenburg arbeiten in ihrem Projekt »REMUS« (Respiration Measurement Using Sensors) an einem kontaktlosen, hygienischen und leicht einzurichtenden Monitoring der Atmung und weiterer Vitalparameter, wie der Herzfrequenz.

Flexibles Elektrodenpatch zur Erfassung von EEG, EOG und EMG

Die zentrale Komponente einer Polysomnografie, kurz gesagt einer ausführlichen Untersuchung im Schlaflabor, ist das EEG, denn die Messung der Hirnaktivität mit Hilfe von Elektroden ermöglicht entscheidende Rückschlüsse auf die Schlafphasen und spezifische Charakteristika im Schlaf. Die vom Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA entwickelten Sensortechnologien sollen eine Aufzeichnung des EEG auch außerhalb des Schlaflabors ermöglichen – mit ebenso hoher Datenqualität. Leicht anlegbare, möglichst diskrete und flexible Elektrodenpatches werden dazu im Gesichtsbereich und hinter dem Ohr platziert. Für möglichst aussagekräftige Daten können zusätzlich zum EEG auch Augenbewegungen durch ein Elektrookulogramm (EOG) und Muskelbewegungen im Gesicht durch ein Elektromyogramm (EMG) in einer Anwendung erfasst werden.