Entwicklung einer KI-basierten Kompositions-App

Am 1. Oktober 2023 fiel der Startschuss für ein neues Projekt, bei dem Künstliche Intelligenz (KI) mit menschlicher Intuition kombiniert werden soll. Das Projekt wird von Professor Jörn Arnecke vom Zentrum für Musiktheorie der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar geleitet. Andrew McLeod, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, übernimmt die Beratung zur künstlichen musikalischen Intelligenz. Ziel des Projekts »Musik-Automat« ist es, durch das interaktive Wechselspiel von Studierenden und KI musikalisches Komponieren zu erlernen. Dafür soll eine App entwickelt werden.

Woman hands playing music notes
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Die Studierenden können den Musik-Automaten dazu verwenden, im Dialog mit der App eigene Kompositionen zu entwickeln. Ähnlich wie bei einem ChatBot können die Studierenden beispielsweise mit einer Komposition starten und die KI bietet mehrere Fortsetzungen an, zwischen denen der Studierende wählen kann. Und so setzt sich der Kompositionsprozess interaktiv fort. Die Ergebnisse können sofort angehört werden und die KI kann weitere Kompositionsempfehlungen in verschiedenen Musikstilen vorschlagen – je nachdem, auf welche Daten die KI trainiert wurde.

»Diese KI-basierte Kompositions-App könnte eine Revolution in der Musikkompositionslehre sein«, sagt Andrew McLeod, Experte für digitale Audiosignalverarbeitung am Fraunhofer IDMT. »Das Ziel der Musiktheorie ist es ja, Kompositionsstile und -praktiken besser zu verstehen. Wenn die Studierenden die Möglichkeit bekommen, sich auf interaktive Weise mit dem Kompositionsprozess auseinanderzusetzen, dann können sie die Fortsetzungsvorschläge direkt miteinander vergleichen und auch kritisch reflektieren. Und das wiederum fördert das Verständnis für Musikkompositionen«

Die Musikhochschule arbeitet gemeinsam mit Andrew McLeod und dem australischen KI-Experten und Komponisten Alex James Vaughan an der Musik-Automaten-App. Durch die Verbindung klassischer Musiktheorie-Ansätze mit modernen Audioanalyse-Verfahren werden neue kreative Möglichkeiten eröffnet. »Vielleicht erreichen wir mit der Musikautomaten-App auch Menschen, die bisher wenig Interesse an klassischer Musik haben und begeistern sie auf spielerische Weise für diese Musikrichtung«, so der Ilmenauer KI-Wissenschaftler und Hobbymusiker Andrew McLeod.

Das 15-monatige Forschungsprojekt wird im Rahmen der Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre an Thüringer Hochschulen durch den Stifterverband und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft gefördert.

 

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