Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie

Sound-Technologies-Lab

Showroom und Studienlabor mit Wohnumgebung

Im DIN-zertifizierten Sound-Technologies-Lab des Fraunhofer IDMT werden neu entwickelte Technologien in konkrete Anwendungsszenarien integriert und Nutzerstudien durchgeführt.

Kommunikationsakustik-Simulator

© Hörtech gGmbH

Der Kommunikationsakustik-Simulator im Haus des Hörens ist ein 93 Quadratmeter großer Raum, in dem die akustische Charakteristik unterschiedlichster Räume simuliert werden kann - von Büroräumen, Klassenzimmern, Kathedralen, Konzertsälen bis hin zu Bahnhofshallen und Badezimmern. Dazu werden Parametern wie Nachhall und akustische Raumgröße variiert und virtuelle Quellen eingespeist. Der sog. KAS wird für kommunikationstechnische Untersuchun­gen verwendet, für die definierte, variable akustische Umgebungsbedingungen im Hinblick auf raumakustische Eigenschaften und Hintergrundgeräusche notwendig sind.
 

  • 93 m2
  • elektronische elektroakustische VRAS-Anlage (Variable Room Acoustic System) zur Generierung unterschiedlicher Nachhall- und Frühreflexions­muster
  • Variabel einstellbare Nachhallzeit von etwa 0,4 s bis 6 s
  • Audiosignal-Matrix (LCS) mit spezieller DSP-Soft- und Hardware
  • 16 unsichtbar im Deckenraum abgehängten Mikrofone
  • 24 Lautsprecherkanäle (12 für den Nachhall, 12 für Frühreflexionen)
  • Subwoofer zur tieffrequenten Erweiterung und für Dolby-Surround-Einspielung in VRAS-Anlage
  • 8 Eingangskanäle für Einspiel von Umgebungsgeräusch-Szenarien und Dolby-Surround-Darbietungen

Ausstattung für Nutzungsstudien

  • Video-Lab mit Einwegscheibe
  • Aufzeichnung von Blickbewegungen (Eye-Tracking)
  • Neurophysiologische Messungen der kognitiven Belastung durch Elektroenzephalographie (EEG)
    •     Mobiles, kabelloses 24-Kanal EEG-System
  • Neuropsychologische Testbatterien zur Prüfung von Hörfähigkeit, Gedächtnis und exekutiven Funktionen
© Fraunhofer IDMT/Tobias Trapp
Evaluationsstudie
© Fraunhofer IDMT/Tobias Trapp
User-Centered Design
© Fraunhofer IDMT/Daniel Schmidt
EEG-Studie

Hörkabinen

Insgesamt neun akustische Messräume mit einer Größe von 3 bis 29 m2 Grundfläche stehen im Haus des Hörens für akustische Untersuchungen zur Verfügung. Neben psychoakustischer Grundlagenforschung können die Hörkabinen für die Messung standardaudiometrischer Kenngrößen sowie komplexer Freifeld-Aufbauten und ERA-/OAE-Apparaturen eingesetzt werden.

© Fraunhofer IDMT
Hörkabine im Haus des Hörens
© Hörtech gGmbH

Reflexionsarmer Raum

Der reflexionsarme Raum wird für psychoakustische Tests und Messungen zur Beschreibung von Schallquellen genutzt.

  • untere Grenzfrequenz von 50 Hz
  • Fremdgeräuschpegel unterhalb der Hörschwelle
  • Federnd gelagerte 1,5 m lange Absorberkeile zur Verhinderung von Frequenzschwingungen ab 5 Hz und höher
  • Ausstattung für Mehrkanalwiedergabe und Tonaufnahme

Hallraum

Ausstattung Hallraum

Der 2005 am Institut für Technische und Angewandte Physik GmbH (itap) an der Universität Oldenburg erbaute normgerechte großer Hallraum wird durch das Fraunhofer IDMT für Forschungszwecke genutzt. In diesem Hallraum werden die akustischen Eigenschaften von Materialien und Bauelementen analysiert sowie die Schallleistung in der Maschinenakustik gemessen.

  • 200 m2
  • Planung und Berechnung der akustischen Eigenschaften von Räumen (DIN 18041) und Gebäuden (DIN 4109)
  • Prüfung und Beurteilung der Luftschalldämmung von Wänden, Decken und anderen Bauteilen nach DIN EN ISO 140 und DIN EN ISO 717
  • Prüfung und Beurteilung der Trittschalldämmung von Decken nach DIN EN ISO 140 und DIN EN ISO 717
  • Messung raumakustischer Kenngrößen
  • Messung der Schallabsorption von Bauelementen und Materialien im Hallraum nach DIN EN ISO 354

Windkanal

Den Windkanal der Universität Oldenburg nutzt das Fraunhofer IDMT, um die Einflüsse von Luftströmungen auf Audiosysteme, wie zum Beispiel am Körper getragene Multimedia- und Kommunikationsgeräten zu untersuchen.

  • Bauweise: offene Messstrecke, geschlossener Kreislauf; »Göttinger Bauart«
  • Geschwindigkeit: bis 50 m/s
  • Turbulenzgrad: unter 0,3 %
  • Strahlquerschnitt: 1,0 m x 0,8 m
  • Antrieb: Radiallüfter mit Gleichstrommotor 77 kW
  • Strömungsmesstechnik: 2D-Laser-Doppler-Anemometer (LDA), Hitzdrahtanemometer, Miniatur-Propelleranemometer, akustische Turbulenzsonden, Particle-Image-Velocimetry (PIV)
  • Akustische Messtechnik: Richtmikrofon-Array; In-Flow-Messungen mit Strömungsmikrofonen, Korrelationstechniken zur Unterdrückung von Pseudoschall