Spracherkenner und Audiosystemtechnik vom Fraunhofer IDMT in Oldenburg arbeiten im „aufmerksamen Mitbewohner“ CARU Smart Sensor

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Das Fraunhofer IDMT in Oldenburg hat für die Schweizer CARU AG die Audiotechnologie und die Spracherkennung für das intelligente Hausnotrufsystem CARU Smart Sensor entwickelt. Je nach Anwendung ist es ein aufmerksamer Mitbewohner, ein Sicherheitssystem oder es trägt zur Prozessoptimierung von Dienstleistungen in der Pflege und darüber hinaus bei.

© CARU AG
Das Fraunhofer IDMT in Oldenburg hat für den CARU Smart Sensor die Audiotechnologie und die Spracherkennung entwickelt.
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Der CARU Smart Sensor wird in der Wohnumgebung aufgestellt und kann durch Sprachbefehle einen Notruf auslösen sowie eine Telefonverbindung zu einer Vertrauensperson herstellen.

Oldenburg/Zürich. „Hilfe! – hilfe!“ Niemand möchte in die Situation geraten, um Hilfe rufen zu müssen. Und ebenso wenig wünscht man sich die Not für seine Mitmenschen. Sollte aber der Fall eintreten, dann möchte man sichergehen, dass der Ruf gehört wird – unter allen Umständen. Mit dem CARU Smart Sensor, der auch wie ein Hausnotrufsystem eingesetzt werden kann, werden mit lautbasierter Sprach- und Ereigniserkennung kritische Situationen erkannt und automatisch eine Telefonverbindung aufgebaut oder ein Notruf auslöst. Audioexperten und Entwickler von Spracherkennern des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Oldenburg haben daran mitgewirkt.

„Mit CARU habe wir eine sehr zuverlässig Sprach- und Hilferuferkennung entwickelt, die auch bei lauter Umgebung, zum Beispiel neben einem lauten Fernseher, funktioniert. Zuverlässig heißt für uns auch, dass möglichst keine Fehlerkennung stattfindet, die etwa Angehörige oder Pflegepersonal unnötig alarmieren würde“, stellt Dr.-Ing. Stefan Goetze, Gruppenleiter Automatische Spracherkennung am Fraunhofer IDMT in Oldenburg heraus.

Der CARU Smart Sensor wird in der Wohnumgebung aufgestellt und kann durch Sprachbefehle einen Notruf auslösen sowie eine Telefonverbindung zu einer Vertrauensperson herstellen. Er misst kontinuierlich verschiedene Raumparameter, lernt das Nutzerverhalten und erkennt Abweichungen. Je nach Anwendung ist das Gerät ein aufmerksamer Mitbewohner, ein Sicherheitssystem oder trägt zur Prozessoptimierung von Dienstleistungen bei. Die Sicherheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität aller Beteiligten sollen so gesteigert werden. Um die Akzeptanz des neuen Notrufsystems sicherzustellen wurden professionelle Pflegekräfte, Patienten und Angehörige in den Entwicklungsprozess eingebunden.

Mit der Entwicklung und Integration einer hochsensitiven Mikrofontechnologie hat das Fraunhofer IDMT zusätzlich die Voraussetzungen für eine sehr robuste Sprachsteuerung und gute Telefonqualität im Freisprechbetrieb geschaffen. Hinzu kommen die gute Klangqualität und Sprachverständlichkeit, für die ebenfalls die Ingenieure aus Oldenburg verantwortlich sind.

WE MAKE IT LISTEN! »Wir bringen Ihren Geräten das Hören bei.«

 

Der menschliche Hörsinn ist ein hochentwickeltes System: Wenn wir einem Gespräch folgen wollen, können wir störende Hintergrundgeräusche ausblenden. Gleichzeitig nehmen wir alarmierende Geräusche selbst bei Lärm sofort wahr. Wir können sehr gut vorhersagen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und wie weit entfernt die Schallquelle ist. Um auch Computern das Hören beizubringen, entwickeln Wissenschaftler des Fraunhofer IDMT in Oldenburg Modelle, die den menschlichen Hörsinn simulieren. Die Anwendungsfelder für die Technologie reichen von Smart Home und Smart City bis zu Industrie 4.0. Mehr dazu lesen Sie im Interview mit Dr.-Ing. Stefan Goetze.

Mit Spracherkennungslösungen werden schon heute Geräte und Maschinen zuverlässig gesteuert. Unternehmen bringen Spracherkenner in ihre eigenen Produkte ein und schaffen so Alleinstellungsmerkmale und neue Mehrwerte für ihre Kunden. Die Vorteile von Spracherkennern für Unternehmen sind im Einzelnen:

Viel Potenzial für Alleinstellungsmerkmale, neue Mehrwerte und
Geschäftsmodelle

Berührungsfreie und sichere Steuerung von Geräten

Robuste Spracherkennung selbst bei Umgebungslärm oder Musik

Einfache Dokumentation über gesprochene Sprache (Speech-to-Text)

Schnell und kostengünstig implementierbar

Hör-, Sprach- und Audiotechnologie am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Oldenburg

 

Ziel des Institutsteils Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA des Fraunhofer IDMT ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hörwahrnehmung in technologischen Anwendungen umzusetzen. Schwerpunkte der angewandten Forschung sind die Verbesserung von Klang und Sprachverständlichkeit, die personalisierte Audiowiedergabe und die akustische Sprach- und Ereigniserkennung. Zu den Anwendungsfeldern gehören Consumer Electronics, Verkehr, Automotive, Produktion, Sicherheit, Telekommunikation und Gesundheit. Über wissenschaftliche Kooperationen ist das Fraunhofer IDMT-HSA eng mit der Carl von Ossietzky Universität, der Jade Hochschule und anderen Einrichtungen der Oldenburger Hörforschung verbunden. Das Fraunhofer IDMT-HSA ist Partner im Exzellenzcluster »Hearing4all«.

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